Hier die Objektbeschreibung zu meinem Exponat „green it“ dem QR-Code, den ich als Objekt aktuell auf der Ausstellung identify der www.oekorausch.de in Köln zeige.
Da die Infotafeln dort knapp gehalten sind und ich nicht den ganzen Tag am Exponat sein kann wie zur Eröffnung, um Informationen dazu zu geben, hier ein paar Erklärungen zu den verschiedenen Bedeutungsebenen:
„green it“ ist eine interaktive Schnittstelle zwischen Natur, Kultur und Technik und besteht aus künstlichen wie natürlichen Materialien.
Die Installation enthält mehrere Metaebenen:
Sie bezieht sich zum einen auf umwelt- und ressourcenschonende Informations- und Kommunikationstechnologie. Das Objekt ist als plastischer QR-Code gestaltet, der beim Einscannen auf die URL http://www.reymann-design.de verweist. Die Webseite selbst ist umweltfreundlich beim Provider »greensta« gehostet, der alle seine Server mit Ökostrom von Greenpeace-Energy betreibt. Das bedeutet auch im Internet CO²-Reduktion und atomstromfreie Arbeit. Dies bezieht sich auch auf die im Designbüro eingesetzte Energie, verwendete Server, Suchmaschinen (bevorzugt »Ecosia« und »Benefind«) und Gestaltung.
Durch die Ausführung mit natürlichem (Moos und Marmorkies) und künstlichem Material (aus der Verpackungsindustrie) wird das Thema auf humorvolle und ironische Weise erstmalig im Kunstkontext gezeigt. Natur und Technik
brauchen hier einander: Ohne Kontraste wäre
beispielsweise der QR-Code schwer erfassbar…
Umgangsprachlich bedeuten Kies und Moos auch Geld. Das ökoRAUSCH-Festival für Design & Nachhaltigkeit entstand und lebt durch die Initiative vieler – bisher ohne große finanzielle Subventionen (mein Danke an Initiatorin Dunja Karabaic und ihr Team,
Werner Paulussen für Modellbauhilfe und die Allianz Deutscher Designer (AGD) für Support).
Als natürliches Material spielt Moos eine wichtige ökologische Rolle im Nährstoffkreislauf. Es bietet Tieren und Pflanzen Lebensräume, speichert Wasser und zeigt als Bioindikator Verschmutzungen der Luft an. Das Objekt wird über den Ausstellungszeitraum nicht gegossen, das satte Grün wechselt zu einer helleren Farbe. Und Wasser kann es wiederbeleben. Die technische Funktion der Scannbarkeit des Codes ist über den gesamten Zeitraum der Ausstellung gegeben. Das Moos stammt aus einer historischen Gartenanlage Max Weyhes, dem Planer des ersten öffentlichen Parks Deutschlands, dem Düsseldorfer Hofgarten. Für mich ist es auch eine Schnittstelle zu öffentlichem Grün und Gartenkunst.
Auch 20 Jahre Jahre nach Rio wünsche ich mir viele Dialoge zu Technik, Energie und Ressourcen.
Naemi Reymann
communication..interfaces..culture
www.reymann-design.de
7. – 14. Oktober 2012, ökoRAUSCH Festival
Ausstellung »Identify« im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln
http://www.oekorausch.de/ausstellung
„green it“, Installation, 43 x 43 x 8 cm, Kunststoff, Moos, Kies, u.a., 2012
Weitere Informationen:
ökoRAUSCH im Camera Curiosa-Blog identify / Festivalinformation
Objektbeschreibung als PDF
Ausstellung „identify“ Beteiligte:
Design: Andrea Schwank & Ulrike Kreuer, Angela Wiegand, Anja Klinkenberg, Daniel Scislowski, Die Fabrik, Dorothea Hess, ecosign, Emanuel Steffens, Kaspar Hamacher, Katja M. Becker & Wanja Schnurpel, Lenka Petzold, Marc Rexroth, Naemi Reymann, Nika Rams, Nina Vohs, Olivia Szewczyk, Paul Ketz, Postfossil, Siem Haffmans, Sophie Heins, Sven Ricken, Tatjana Krischik, Wibke Schaeffer & Moritz Zielke und Wilfried Nißing.
Kunst: Haike Rausch & Torsten Grosch, Hermann Josef Hack, Isabel Oestreich, Malte Lück, Rainer Kiel und Susann Körner
Die Ausstellung »identify« wird vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.